Adventposaunenwerk

Die Geschichte des Advent-Posaunenwerkes

 

Es begann mit einem Traum von Pastor Paul Bromba, der in der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten (STA) tätig war. Den Gedanken, unsere Mitmenschen durch die Choralmusik mit Blechblasinstrumenten, wie es in der Evangelischen Kirche schon üblich war, Gottes Liebe zu vermitteln, verfolgte er ganz praktisch. 1948 gelang es ihm einen Posaunenchor in der Adventgemeinde Detmold zu gründen. 1951 entstand in Mölln/Holstein ein weitere Posaunenchor.

Die ältesten Posaunenchöre bei den Siebenten-Tags-Adventisten sind zwischen dem 1. und 2. Weltkrieg entstanden. Der 1. Chor in Chemnitz. Dann folgten Augsburg, Hamburg, Hannover, Landsberg/Ostpreußen, München, Nürnberg, Waldenburg/Schlesien (alphabetisch aufgelistet). Allerdings blieben sie ohne Beziehung zueinander. Den 2. Weltkrieg überlebte lediglich der Nürnberger Posaunenchor, der 2016 auf 90 Jahre Bestehen schaute.

Durch den unermüdlichen Einsatz von Paul Bromba, der auch in der Kirchenleitung immer wieder vorstellig wurde, dass die Posaunenchöre gefördert werden, konnte Anfang Mai 1958 bei einem Posaunenlehrgang das Advent-Posaunenwerk ins Leben gerufen werden. Der Posaunenwart Philippus Reuse von der Evangelischen Kirche aus Treysa-Hephata wurde durch die Freundschaft mit Paul Bromba ein guter Ausbilder in unserem Posaunenwerk. Jedes Alter war willkommen, um sich bläserisch ausbilden zu lassen und mitzumachen. 1964 wurde Johannes Kahle, Musiklehrer mit abgeschlossenem Hochschulstudium an der Musikhochschule in West-Berlin, zum Musikbeauftragte für Deutschland berufen. Seine fachliche Kompetenz verhalf dem Posaunenwerk ein qualitatives Weiterkommen. 1981 wurde Pastor Hans Joachim Scheithauer zum Bläser-Bundesobmann berufen. Die Bläserinnen und Bläser des Posaunenwerkes fühlen sich als Familie und begegnen sich so. Landesgrenzen waren kein Thema. Das Posaunenwerk war die erste Organisation der STA, die verbandsübergreifend gewirkt hat. Mancher Bläser hat sich weitergebildet und spielt heute in großen Orchestern als Profi. Viele sind in ihren Gemeinden aktiv und in verantwortungsvollen Aufgaben zu finden. Einige haben ihren Halt durch das aktive Blasen bei Gott und in der Gemeinde neu gefunden.

In den Bundesländern wurden Obleute eingesetzt, die das Poasunenwerk mit gefördert haben und eine wichtige Ergänzung der offiziellen Leiter des Posaunenwerkes waren.

Zahlen sollen das Wachstum der Posaunenchöre im damaligen Westdeutschen und Süddeutschen Verband deutlich machen. In den Jahren 1948 – 58 entstanden 9 Chöre. 43 Chöre kamen in den nächsten 7 Jahren dazu. 1983, 25 Jahre nach Gründung des Posaunenwerkes gab es im Bundesgebiet einschließlich Westberlin 82 Chöre mit ca. 1200 aktiven Bläserinnen und Bläsern.

In der damaligen DDR gründeten und betreuten Jörgen Zschunke und Prof. Wolfgang Kabus die Bläserchöre mit ca. 350 Bläserinnen und Bläsern.

1973 wurde die erste Bläser-Familienfreizeit auf der Oertlimatt/Krattigen, am Thuner See gelegen, durchgeführt. 2012 konnte die 40. Bläser-Familienfreizeit gefeiert werden. Über 1000 Bläserinnen und Bläser aus Deutschland haben im Laufe der Zeit diese beeindruckenden Freizeiten miterlebt.

Während einer Freizeit wurde die erste Aufnahme für die Stimme der Hoffnung, damaliges Radiowerk der STA, produziert. In den 90-er Jahren gab es mit einem Auswahlchor CD-Aufnahmen bei Stimme der Hoffnung.

1970 erlebte das Posaunenwerk sein erstes Bundestreffen in Berlin. Der Austragungsort war die Berliner Philharmonie. Danach folgten weitere Bundestreffen 1974 in Heilbronn, 1979 in Göttingen, 1984 in Augsburg, 1990 in Lüneburg, 1995 in Hof, 2000 in Celle, 2006 in Chemnitz, 2012 in Geseke-Ehringerfeld. Das 10. Treffen ist in Planung.

1995 wurden wir als Mitglied beim Evangelischen Posaunendienst in Deutschland aufgenommen. Durch diese Mitgliedschaft konnten viele Kontakte geknüpft werden, die u.a. hilfreich sind für Bläserliteratur, Weiterbildung und geschwisterliches Miteinander.

In den einzelnen Bundesländern werden durch die jeweiligen Musikbeauftragten Wochenendschulungen für die Chöre und Chorleiterschulungen durchgeführt.

Nach der Wende wurde Jörgen Zschunke zum Bläser-Bundeswart berufen und nach seiner Pensionierung übernahm diese Aufgabe Sebastian Haase, Muskibeauftragter der STA in Nordrhein-Westfalen. Durch die kontinuierliche Weiterbildung hat sich die Qualität der Posaunenchöre gesteigert.

2014 gab es ca. 500 aktive Bläserinnen und Bläser in Deutschland. Aufgeteilt in ca. 60 Chören. Die Quantität hat nachgelassen, die Qualität ist gestiegen. Durch mehr Angebote im Bereich Musik ist heute das Blechblasinstrument eines von vielen. Gott hat uns in den vergangen nun fast 60 Jahren Advent-Posaunenwerk geführt und gesegnet. Mancher Zuhörer, der unser Blasen gehört hat fand den Weg zu Gott zurück. „Gebt Gott die Ehre“, das ist das Motto des Advent-Posaunenwerkes.


Hans-Joachim Scheithauer – Pastor i.R. und bis 2013 Bläser-Bundesobmann des Advent-Posaunenwerkes - Oktober 2020


Ein Bericht vom HopeTV.