Adventposaunenwerk

Corona-Bläserwochenende in Hannover

05. September 2020 | Heinz Schlumpberger | Kategorie: HANSE Bläserarbeit

Dass die durch die Corona-Pandemie verordneten Einschränkungen das öffentliche und private Leben in einem bisher nie gekannten Umfang beeinflussen und existenzielle Schicksale verursachen würden, hat bis dahin niemand zu denken gewagt. Zu den Berufsgruppen, die von heute auf morgen ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben konnten, gehören auch Sänger/innen und Instrumentalisten/innen, die nicht mehr gemeinsam musizieren konnten. Gerade bei Bläsern wurde ein erhöhtes Risiko vermutet, die Verbreitung der wesentlich für eine Corona-Ansteckung verantwortlichen Aerosole zu begünstigen, was zwischenzeitlich durch eine wissenschaftliche Orchesterprobe in Freiburg so nicht mehr haltbar ist.


Allen, denen das gemeinsame Musizieren zu einem ganz wichtigen Bestandteil ihres Lebens geworden war, fehlte plötzlich etwas sehr Bedeutsames. Toll, dass Michael und Martin, die für Musik und Bläser Verantwortlichen der Hansa/NiB-Vereinigung, intensiv darüber nachgedacht haben, wie trotz der Einschränkungen ein gemeinsames Blasen möglich sein kann und dass sie dann auch eine gute Lösung dafür gefunden haben.


So trafen sich vom 5. bis 6. September 20 Bläserinnen und Bläser in Hannover in den Räumen der Gemeinde Schlägerstraße, die ausreichend Platz bot, um dem Abstandsgebot zu entsprechen. Wir kamen in einem gut vorbereiteten Saal an, in dem alle Stühle mit den Namen der Teilnehmer im erforderlichen Abstand platziert waren. Da klar war, dass regelmäßiges Lüften die wirksamste Methode im Kampf gegen die Aerosole ist, wurde auch gleich eine Zeitnehmerin bestimmt, die unnachgiebig alle 20 Minuten das gründliche Durchlüften des Saales eingefordert und auch durchgesetzt hat. Die frische Luft hat uns allen gutgetan und zudem auch kurze entspannende Pausen ermöglicht. Nicht nur das schöne Wetter an diesem Wochenende, sondern insbesondere auch die gute Stimmung, die von Tubi auf alle Anwesenden übergesprungen ist, hat eine so wohltuende Atmosphäre entstehen lassen, dass die „Corona-Leiden“ in dieser Zeit vergessen wurden. Durch die stimmlich ausgewogene Besetzung war es auch möglich, die weitestgehend neue Literatur auf einem guten Niveau zum Klingen zu bringen. Niemand von uns konnte sich dabei den Vorstellungen zur Interpretation entziehen, die der Dirigent uns so überzeugend zu vermitteln wusste. Da auch die gemeinsamen Mahlzeiten so organisiert waren, dass wir alle unter Beachtung der Corona-Regeln gut versorgt waren und satt wurden, hat uns das Wochenende sehr bereichert und zu einem Erlebnis werden lassen, das uns wegen seiner bis dahin einzigartigen Rahmenbedingungen in besonderer Erinnerung bleiben wird und hoffen lässt, dass es notfalls wiederholt werden kann. Tubi und allen, die zum Gelingen beigetragen haben, gilt unser aller Dank.

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